HELFRIED, BITTE MELDE DICH!
Unzählige haben es schon versucht, aber nur ganz wenigen ist es auch gelungen. Nämlich eine Kunstfigur zu kreieren, die so vielschichtig, facettenreich, widersprüchlich und gerade deswegen in sich so schlüssig ist, dass man stets versucht ist, den Schöpfer dieser Figur mit ebendieser zu verwechseln. So haben sich beispielsweise Jacques Tati mit Monsieur Hulot" oder Helmut Qualtinger mit dem Herrn Karl" Film- beziehungsweise Bühnen-Alter Egos erschaffen, mit denen sie - auch über ihren Tod hinaus - untrennbar verbunden werden. Dem obersteirischen Kabarettisten CHRISTIAN HÖLBLING alias HELFRIED ist ein ähnlicher künstlerischer Wurf gelungen. Helfried, der staubtrockene Erbsenzähler mit der schnarrenden Stimme und dem Hang zur Hinterlist, ist eine der seltsamsten wie eindrucksvollsten Bühnenfiguren, die die deutschsprachige Kleinkunst in den letzten Jahren gesehen hat.
Aber, oh Schreck: Helfried ist plötzlich spurlos verschwunden. Und lässt seinen langjährigen künstlerischen Gefährten Hölbling mit wachsenden Schwierigkeiten zurück: Einkünfte fehlen, saftige Pönalezahlungen drohen. Helfrieds rätselhafte Videobotschaften und Pakete mit abstrusen Gegenständen stiften zusätzlich Verwirrung. Ist Helfried gar beleidigt? Und wenn ja, warum? Jedenfalls haben sich besorgte Kameraden zusammengetan, um eine Benefiz-Gala für die Rückholung des Vermissten zu veranstalten. Schließlich muss ein sündteurer weltweiter Aufruf finanziert werden. Der senile ungarische Monsignore Andrassy sorgt für geistigen Beistand, ein gewissen Fräulein Ingeborg" gibt pikante Einblicke in Helfrieds Privatleben, und erstmals wird auch Helfrieds Tante Hedwig mit einem berührenden Diavortrag an die Öffentlichkeit treten.
Und Christian Hölbling lässt auch noch weitere skurrile Figuren aus dem Helfried-Universum" lebendig werden und glänzt dabei mit der ganzen Vielfalt seiner Begabungen als Schauspieler, Sänger und Komiker. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass es ihm mit Ihrer Unterstützung gelingen wird, Helfried in unsere Mitte zurückzuholen.
Herrlich Fies... man möchte solch einem Menschen ungern im Dunkeln auf der Straße begegnen. Aber Gott sei dank bleiben ja solche Leute nachts daheim. Denn Ausschweifungen sind Helfried fremd. Allein wenn er kreuzfidel wird, ihn sein meckerndes Ziegenlachen schüttelt, wird einem mulmig." (Süddeutsche Zeitung)
Von und mit Christian Hölbling Regie: Marion Dimali |